Das volle Potenzial des Internets der Dinge erschließen

Von Anne-Lindsay Beall, Redakteur bei SAS Insights

Beim Begriff „Internet der Dinge,“ denkt man natürlich an das intelligente Zuhause, vernetzte Autos, tragbare Geräte und andere Konsumelektronik – lauter Dinge, die zukünftig eine immer wichtigere Rolle im Alltag spielen werden. Aber laut Analysten steht zu erwarten, dass das Internet der Dinge seine größten Erfolge an anderer Stelle feiern wird: in Fabrikhallen, Stromnetzen, Infrastrukturen – also in allen größeren industriellen Einrichtungen.

Das Internet der Dinge wird ein Internet der Industrie sein, und sein Potenzial ist gewaltig: McKinsey und andere schätzen, dass mehr als die Hälfte der rund 6 Billionen Dollar, auf die sich das Internet der Dinge bis 2025 belaufen wird, auf den industriellen Sektor entfallen. Dieser Wert resultiert daraus, dass es bis 2020 rund 50 Milliarden Geräte geben soll, vor allem in Motoren, Steuereinheiten, Pumpen und Kühlaggregaten.

Shahram Mehraban, Marketingdirektor der Gruppe „Internet of Things“ bei Intel

„Die meisten Geräte sind schon da. Sie brauchen nur noch an das Internet angeschlossen zu werden. Und das wird alles verändern“ meint Shahram Mehraban, Marketingdirektor in der Gruppe „Internet of Things“ bei Intel. 

„Wenn man all diese Geräte vernetzt, hat man auf einen Schlag 44 Zettabyte an Daten“, so Mehraban. „Es sind jedoch zwei verschiedene Sachen, so viele Daten zu haben und etwas Sinnvolles damit anzustellen.“ Bessere Produktivität, höhere Effizienz und niedrigere Kosten lassen sich nur erreichen, wenn die Unternehmen herausfinden, wie sie die Daten sicher übertragen und dann schnell nutzen können.

„Beim industriellen Internet der Dinge muss klar erkennbar sein, dass es sich rentiert, in die Vernetzung der Geräte zu investieren“, meint Mehraban. „Da die Gewinnspannen im Fertigungsbereich hauchdünn sind, müssen sich Investitionen schnell bezahlt machen.“

Der perfekte Einsatz für das Internet der Dinge

Mehraban sagt, dass sich das Internet der Dinge im industriellen Bereich vor allem dazu anbietet, den Produktionsertrag zu steigern und die Ausschussquote zu senken. Alles, was die Ausbeute mindert, wie Ausfallzeiten oder Maschinenverschleiß, wirkt sich negativ auf das Endergebnis aus. Daten können Einrichtungen alarmieren, dass ein Problem beim Produktionsausstoß vorliegt, Mitarbeiter vorbeugend informieren, dass eine Anlage gewartet werden muss, die sonst ausfällt, oder sonstige anstehende Probleme signalisieren – dafür ist das Internet der Dinge perfekt geeignet.

„Es ist nicht schwer, Fabrikmanager zu überzeugen“, meint Mehraban. „Das ist genau deren Ding.“ Unternehmen, die auf das industrielle Internet der Dinge umsteigen, müssen entscheiden, in welchen Situationen sie auf dynamische Daten und wann auf gespeicherte Daten setzen. „Wenn Sie Daten aus mehreren Fabriken vergleichen möchten, um Trends bei der Ausbeute zu erkennen, können Sie gespeicherte Daten verwenden, die erst nach der Erfassung analysiert werden“, so Mehraban.

Wenn Sie jedoch wissen möchten, welches Bauteil in Kürze ausfällt (z. B. wegen eines unregelmäßig laufenden Motors), „müssen Sie in der Lage sein, Daten in Echtzeit zu analysieren.“ Für solche Zwecke müssen Firmen eine Technologie wie das Event Stream Processing einsetzen. „Echtzeit ist der Schlüssel.“

So wird das Internet der Dinge bei Intel genutzt

Eine der Aufgaben von Mehraban bei Intel besteht darin, herauszufinden, wie Daten sicher und effizient aus herkömmlichen Systemen in die Welt des Internets der Dinge verlagert werden können. Intel bietet mit seinen Gateways eine sichere Brücke von Altsystemen in das Internet der Dinge. Und diese Vorgehensweise hat man bei Intel in den eigenen Werken schon eingesetzt.

Durch die Anwendung von Analysen auf Daten, die aus den Anlagen kommen, konnten bei Intel die eigenen Betriebskosten gesenkt, der Ausstoß erhöht und die Testlaufzeiten verkürzt werden.

Pro Stunde fallen bei Intel fünf Terabyte an Daten aus dem gesamten Fabriknetzwerk an, die analysiert werden. So kann schnell festgestellt werden, wenn einer der Herstellungsprozesse beginnt, von den erlaubten Toleranzen abzuweichen. Dank der Analysen können Bauteile, die kurz vor dem Ausfall stehen, rechtzeitig identifiziert werden. Für die Produktion bedeutet das längere Laufzeiten, da für vorbeugende Wartungsarbeiten weniger Zeitfenster eingeplant werden müssen.

„Wenn zum Beispiel eines unserer Testinstrumente ausfällt, sortiert es auch gute Einheiten aus“, berichtet Mehraban. „Dank vorausschauender Wartungsanalysen werden Ausfälle vermieden und tadellose Produkte nicht mehr weggeworfen. Analysen helfen uns, proaktiv zu erkennen, wenn ein Prozess aus dem Ruder zu laufen droht.“

Und das industrielle Internet der Dinge reicht schon bis in den geschäftlichen Bereich hinein. „Für Lieferketten ist es von Vorteil, dynamisch auf Ereignisse vor und nach den eigentlichen Verkäufen reagieren zu können“, sagt Mehraban. „Einzelhändler erhalten Waren schneller, preiswerter und in einer besseren Qualität. Außerdem können sie ihren Nachschub bei plötzlich wechselnder Nachfrage entsprechend anpassen. So gewinnt jeder.“

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