Außer Kontrolle

Kennen Sie den Science Fiction Film West World aus den 70er Jahren? Im Vergnügungspark geraten die Roboter außer Kontrolle und die Spannung steigt. Das machte uns aber keine große Angst, so war es nur ein Film, der verspielte Ideen von verrückten Querdenkern zeigte. 40 Jahre weiter sieht das aber anders aus. Heute spricht jeder von IoT, dem Internet der Dinge oder Industrie 4.0. Da machen uns diese alten Szenen sehr wohl Angst. 

Wer die digitale Fabrik absichern will, darf nicht einfach einzelne Komponenten, sondern muss das Zusammenspiel diverser Bereiche betrachten.   

Christoph Hartmann, SAS  

Das Thema Sicherheit diktiert das Tempo

Die Realität holt die Branche ein. Wenngleich das Thema Sicherheit das Tempo zur digitalen Fabrik bestimmt, kann man ruhig jetzt schon analysieren, was das Zeug hält. Schließlich sind die Maschinen und Anlagen schon lange mit verschiedensten Sensoren ausgestattet, die täglich Big Data en masse generieren. Und diese kann man jetzt ruhig nutzen, solange die komplette digitale Transformation noch nicht stattgefunden hat. Man kann lernen und jetzt die entsprechenden Prozesse aufsetzen.
 

Sicherheitskonzepte und die Komponenten

Es gibt sie ja, es gibt sie ja die Bestrebungen, sich mit solchen Konzepten zu beschäftigen. Doch jeder beschreitet Neuland, weil es noch kein allumfassendes Standardkonzept von der Stange gibt. Sie sind noch nicht entwickelt. Ist aber auch schwer, wenn man bedenkt, wie viele Komponenten berücksichtigt und mitgedacht werden müssen. Entscheidend ist ein ganzheitlicher Ansatz: Wer die digitale Fabrik absichern will, darf nicht einfach einzelne Komponenten, sondern muss das Zusammenspiel diverser Bereiche betrachten. Da wären die physische Sicherheit als erstes zu benennen: Die potentiellen Angriffszonen im Hardware-Design erstecken sich über drei Ebenen: Das Gehäusedesign, das Platinen-Layout und die Firmware.

Netzwerke müssen sicher sein, inklusive der Software. Wenn das steht, könnten komplexe Softwareprojekte über das Internet administriert werden und die Maschinensteuerung oder Produktionsplanungssysteme unternehmensübergreifend sicher über Portale funktionieren. Doch es reicht noch nicht, denn als nächstes muss der Blick auf die Daten gerichtet werden. Welche Daten sind eigentlich in den eigenen Produktionsmaschinen vorhanden und welche will man rausgeben. Und wem gehören sie dann eigentlich noch, Thema Ownership?